Oktober

Mit Temperaturen von über 20°C war der Oktober 2018 ungewöhnlich warm. Trachtquellen waren aber nur noch vereinzelt vorhanden. Die Arbeiten am Volk sollten bis zu dieser Zeit abgeschlossen sein, da die von den Bienen angebrachte Fugenabdichtung mit Propolis beim Öffnen der Beute zerstört werden würde.

Futterkontrolle
Bei kühleren Temperaturen ziehen sich die Bienen in eine Traube zusammen. Bei anhaltender Kälte wird die Königin die Ei-Ablage einstellen. Eine Gewichtskontrolle zur Überprüfung, ob ein Volk genügend Futter hat, kann man durch Anheben der Zarge durchführen. Bei einem Volk mußte ich noch etwas zu füttern. Da die Temperaturen 2018 noch außergewöhnlich hoch waren, konnte ich in einer zweiten Zarge, die ich auf den Brutraum gestellt habe, Flüssigfutter füttern. Aus eigenen Kräften kann sich ein solches Volk nicht mehr retten und der Imker muß das Volk auflösen. Dazu muß man es 10-20 m vor dem Stand abkehren und auflösen. Die Bienen werden sich in anderen Völkern einbetteln.

Flüssigfütterung mit Schwimmhilfe

Nach ein paar Tagen war die Schüssel komplett leer geschlabbert. Die Bienen hatten das Futter in die Waben eingetragen.

Weiselkontrolle
Sollten die Bienen bei warmen Temperaturen keinerlei Pollen mehr eintragen, kann dies ein Indiz für Weisellosigkeit sein. Sprich das Volk hat keine Königin mehr. Ein weiteres Anzeichen hierfür ist, dass ein solches Volk beim Öffnen der Zarge laut aufbrausen würde. Hat man noch eine Königin in Reserve, kann diese problemlos eingeweiselt werden. Im Notfall kann man aber auch zwei Völker vereinigen. Man sollte lieber mit einem starken Volk in den Winter gehen, als mit zwei schwächeren. Problematisch wird es, wenn in einem weisellosen Volk ein sogenanntes Drohnenmütterchen mit der Ei-Ablage begonnen hat. Ein Drohnenmütterchen bildet sich ausschließlich in einem weisellosen Volk. Dazu bildet eine Biene Eierstöcke aus und beginnt mit der Ei-Ablage. Da diese Biene nie begattet wurde, kann sie ausschließlich unbefruchtete Eier legen. Aus den Eiern werden also nur Drohnen schlüpfen. Daher der Name Drohnenmütterchen. Im Vergleich zu einer Königin hat das Drohnenmütterchen einen kürzeren Körper und kommt bei der Ei-Ablage nicht so gut in die Wabenzellen. Man wird Zellen finden, in denen mehr als ein Stift gelegt wurde.