Das Waldsterben im Siegerland ist unübersehbar. Diese Foto-Reportage dokumentiert vor allem im geografischen Gebiet des südlichen Siegerlandes, wie durch die Abholzung neue Landschaftsbilder entstehen.
Die Ruhe vor dem Sturm
Da Laubwald von den Borkenkäfern nicht angegriffen wird und der Laie es dem Fichtenbestand oft erst ansieht, wenn Bäume schon tot und damit die Nadeln braun verfärbt sind, sah es anfangs noch nicht dramatisch aus.
Der Übeltäter
Ein kleiner, unscheinbarer Käfer von nur einigen Millimeter Größe schafft es im Kollektiv ganze Landschaften zu verändern.
Der Borkenkäfer
Aber wie kann ein solch kleiner Käfer solch einen immensen Schaden anrichten? Eine gesunde Fichte kann durch Harzabsonderungen sich gut selber gegen den Käfer wehren. Bohrt sich ein Borkenkäfer durch die Rinde, kann die Fichte an der Stelle gezielt Harz abgeben und tötet den Käfer so ab. Ist der Baum aber geschwächt, was gerade in dem Dürresommer 2018 nahezu überall der Fall war, funktioniert dieser Abwehrmechanismus nicht mehr oder nur noch eingeschränkt. Die Käfer gelangen so unterhalb der Rinde und können dort ihre Eier ablegen. Kommt dann noch ein warmer Frühling mit einem anhaltend warmen Sommer hinzu, so schaffen es die Borkenkäfer aufgrund der optimalen klimatischen Bedingungen teilweise bis zu vier Generationen ihrer selbst zu bilden. Ein Käfer kann so bis zu 1 Millionen Nachkommen schaffen. Es kommt zu einer explosionsartigen Vermehrung.
Die ersten sichtbaren Anzeichen …
… lassen sich nicht mehr leugnen.
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Der Einschlag beginnt …
2018 – 2021 sind im Siegerland ca. 6 Millionen Festmeter Holz geschlagen worden…
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Die dabei entstandenen Freiflächen im Kreisgebiet betragen ca. 15.000 – 20.000 ha .
Holzvollernter (Harvester)
Schaut man einem Harvester bei der Arbeit zu kann einem schon angst und bange werden, mit welcher Geschwindigkeit sich solche Machinen durch den Wald bewegen. Die Maschinen greifen mit dem sogenannten Arbeitskopf einen noch stehenden Baum und schneiden ihn unten am Stamm-Anfang mit einer Kettensäge ab. Anschließend fährt der Arbeitskopf entlang des Stammes und entastet den kompletten Stamm. Ein Computer protokolliert dabei die Stammdicke, die Baumreihe und die angefallenen laufenden Meter an Stammholz. Je nach Einstellung wird dann der Baum in Stücke gleicher Länge geschnitten. Die ganze Fäll-Aktion inkl. Entastung und das Schneiden in transportierbare Stämme dauert je nach Maschine ein bis zwei Minuten. Ein Waldarbeiter würde ungleich länger brauchen.
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Der Abtransport
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Neues Leben entsteht …
„Die vielen Bäume und die wenigen Menschen – die machen den Wald so schön.“
Otto Weiß
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