Juli

Je nach Verfügbarkeit der Trachtquellen kann ein Imker im Frühjahr und im Sommer Honig ernten. Wanderimker fahren gezielt Trachtquellen an, um z.B. im Frühjahr Rapshonig und anschließend Blüten- bzw. Waldhonig ernten zu können.

Honigernte
Sind die Waben zum größten Teil verdeckelt, ist der Honig erntereif. Unverdeckelte Waben kann man auch mit der Spritz- bzw. Stoßmethode auf ihren Wassergehalt überprüfen. Dazu dreht man eine Honigwabe in die Waagerechte. Die offenen Zellen müssen dabei nach unten zeigen. Läuft jetzt der Honig aus der Wabe, ist der Wassergehalt zu hoch und der Honig ist noch nicht reif.

verdeckelte Honigwabe

Am sichersten überprüft man den Wassergehalt mit einem Refraktometer. Der Wassergehalt darf beim Verkauf in Gläsern des Deutschen Imkerbundes maximal 18% betragen. Heidehonig hat naturgemäß einen höheren Wassergehalt. Hier das der Wassergehalt maximal 21,4% betragen. Bei der Honigernte nimmt man Wabe für Wabe aus dem Honigraum und fegt die aufsitzenden Bienen mit einem Besen herunter. Alternativ und stressfreier für Bienen und Imker kann man am Tag vor der Honigernte eine sogenannte Bienenflucht einsetzen. Die Bienenflucht wird zwischen der letzten Brutzarge und dem Honigraum eingesetzt. Die Bienen können nun zwar vom Honigraum in die Brutzarge, aber nicht mehr zurück in den Honigraum gelangen. Anschließend verstaue ich die Honigwaben direkt in verschließbaren Plastikkisten, um Räuberrei am Stand zu vermeiden.

Vor dem Schleudern der Honigwaben entfernt man mit einer Entdeckelungsgabel die dünne Wachsschicht.

Entdeckelung der Honigwabe mit einer Entdeckelungsgabel

Danach kommen die Waben in die Honigschleuder. Je nach Größe der Honigschleuder kann der Imkervier oder mehr Waben verarbeiten. Durch die Zentrifugalkraft wird der Honig aus den Zellen geschleudert, setzt sich an der Wand der Trommel ab und wird anschließend durch ein Grob- und Feinsieb von Wachsresten befreit. Nach dem Umfüllen in Eimer Anschließend lässt man den Honig 2-3 Tage stehen, so dass Luftblasen nach oben aufsteigen können. Danach wird der fertige Honig in Gläser abgefüllt.

Die erste eigene Honigernte ist ein wunderbares Erlebnis.

Einfüttern Teil 1
Direkt nach der Honigernte lege ich jedem Volk ein 2.5 kg schweren Futterteigblock in den nun leeren Honigraum. Würde man jetzt schon mit Flüssigfutter füttern, würden die Bienen den verfügbaren Brutraum mit Flüssigfutter auffüllen. Bei der Fütterung mit Futterteig benötigen die Bienen viel mehr Zeit für das Eintragen als es bei einer Flüssigfütterung der Fall wäre. Die Königin hätte dann zu wenig Platz um ein ausreichend großes Brutnest für die Schaffung der Winterbienen anzulegen. 

Einfüttern Teil 2
Nach der Varroabehandlung kommt die Hauptfütterung der Bienen. Flüssigfutter wird in einem Eimer oder in einer Schüssel geschüttet und in den leeren Honigraum gestellt. Auf dem Futter schwimmende Baum-Atzeln oder Korken ermöglichen den Bienen den sicheren Zugang zum Futter.

Flüssigfütterung mit Schwimmhilfe

Flüssigfutter wurde fast komplett eingetragen

Je nach Stärke des Volks schaffen die Bienen einen Eimer von 14 kg Flüssigfutter innerhalb von 5-6 Tagen zu leeren. Das Flüssigfutter wird wie Nektar in die Waben eingetragen und verdeckelt. Man sagt, dass ein Volk genügend Winterfutter hat, wenn die beiden Stirnwaben mit Futter gefüllt und zumindest von einer Seite verdeckelt wurden.

Varroabehandlung
Die Varroamilbe ist neben der Amerikanischen Faulbrut der Hauptfeind der Bienen. Die Varroamilbe ist ein 1 – 1.5 mm großer Parasit, der wenn er sich im Volk zu stark vermehren kann, das Bienenvolk derart schwächt, das es stirbt. Die Milbe vermehrt sich in der verdeckelten Brut und lässt sich mit verschiedenen Verfahren bekämpfen. Nach der Honigernte setze ich 60%ige Ameisensäure ein, welche ich über ein Schwammtuch im leeren Honigraum verdunsten lasse. Ein im Boden ausgelegtes Vliestuch oder flache Schale gibt einen guten Überblick über die Anzahl der gefallenen Varroamilben. Je nach Grad der Varroabelastung kann eine zweite oder sogar dritte Behandlung mit Ameisensäure in Betracht gezogen werden. Die letzte Behandlung gegen die Varromilbe erfolgt mit Oxalsäure im Dezember. Neben der Behandlung mit einem Schwammtuch gibt es noch etliche weitere Methoden der Varroabehandlung mit sogenannten Langzeit-Applikatoren. Aber auch hier wird Ameisensäure im Volk verdunstet.

Einsatz von Ameisensäure gegen die Varroamilbe

Verschiedene Verdunstungsverfahren mit Ameisensäure erlauben eine effektive Varroabekämpfung