Nach gut 2 Jahren stand der Entschluss fest, dass wir unser 150l Becken gegen eine größere Meerwasser-Anlage austauschen wollen. 

Disclaimer: Da in diesem Blog-Eintrag Produkte und Firmen genannt werden, gilt dieser Eintrag als Werbung und wird hiermit auch entsprechend gezeichnet. Der Blog-Eintrag ist keine bezahlte Werbung.

Bau des Unterschranks
Als Unterbau und Technikabteil habe ich mich für ein Aluminiumgestell der Firma AL-SO-PLA entschieden. Die gewünschten Maße wurden der Firma mitgeteilt und ein paar Tage später wurde der Bausatz, der sich einfach mit einem Gummihammer und ggf. etwas Spüli zusammenbauen läßt, geliefert. Die einzelnen Profile werden mit kunststoffummantelten Steckverbindern verbunden. Bei der Planung des Unterschranks und etwaigen Verstrebungen sollte man sich auf jedenfall vorher über die Position des Ablaufschachtes des Aquariums machen. Den Ablaufschacht habe ich auf die linke Seite des Beckens platziert.

Zur Stabilität sollte man in die vorbereiteten Schärrwande entsprechende Siebdruckplatten einschieben. Die lassen sich direkt auf Maß im Baumarkt schneiden und werden dann einfach eingeschoben. Die Schärrwände bieten 16 mm Einschubfläche – ich habe 15mm Siebdruckplatten verwendet. Diese sind aufgrund ihrer Beschichtung auch gut gegen Spritzwasser geschützt und lassen sich auch mal mit einem feuchten Lappen abwischen. Die genauen Maße für die Siebdruckplatten listet AL-SO-PLA dankenswerterweise in der Rechnung direkt mit auf.

Damit das Alugestell von aussen betrachtet etwas ansehnlicher wirkt, habe ich noch ein Schiebetürrahmen und zwei Seitenrahmen mit bestellt. Für Schiebetüren bietet AL-SO-PLA entsprechende Führungsschienen an. In die Führungsschienen habe ich dann weiße Alu-Dibond Platten gestellt. Die Führungsschienen wurden direkt an den Alu-Profilen verklebt. Damit man die beiden Schiebetüren noch vernünftig öffnen kann, wurden noch zwei Türknaufe aus dem Baumarkt verschraubt.

Oben auf das Gestell kommt eine 20 mm dicke Siebdruckplatte – auf ihr liegt eine 10mm starke Styproporplatte und abschließend kommt das Aquarium. Wenn die Siebdruckplatten einmal gesetzt sind und das Becken drauf steht, kommt man im Notfall nur noch unzureichend an das Technikbecken (um dies ggf. austauschen zu können). Ich habe daher eine Seitenfront mit einer zweigeteilten Siebdruckplatte ausgestattet. Diese kann ich zur Not entfernen und könnte dann bequem seitlich das Technikbecken rausschieben.

Materialliste Unterschrank:

  • Aluminiumgestell 150x70x80 cm (LxTxH) – vorbereitet für Schärrwände von 16 mm

  • Schiebetürrahmen 155x85cm plus 2 Seitenrahmen a. 70x85cm

  • 150x70x2 Siebdruckplatte als Aquariumunterlage

  • 10mm Styroporplatten entsprechend zugeschnitten

  • Seiten- und Bodenteile ebenfalls als Siebdruckplatte

Aquarium und Technikbecken
Das Hauptbecken hat die Abmaße 150x70x60 (LxTxH) mit 12 mm Glasstärke. 2 Längs- und 1 Mittelstrebe wurden verbaut. Die Front- wie auch beide Seitenscheiben sind aus Weißglas. Weißglas ist ein Glas mit einem sehr geringen Eisenoxidgehalt. Daher hat das Glas nahezu keine Eigenfärbung (Grünstich). 

Das Technikbecken hat die Abmaße von 100x50x40 (LxTxH) und hat nur eine Unterteilung für ca. 32 l Osmosewasser. Den Bereich für Osmosewasser würde ich im nach hinein etwas größer gestalten. Beide Becken wurden in Münster bei Diamant-Aquarien geklebt und anschließend per Spedition geliefert. 

Materialliste Aquarium und Technikbecken:

  • Aquarium 150x70x60 12 mm Glas, 2 Längsstreben, 1 Mittelstrebe

  • Optiwhite Glass Frontscheibe sowie rechte und linke Kopfscheiben

  • Überlaufschacht (links hinten) mit Kamm+Tasche (ca. 30cmx15cm)

  • 1x Bohrung 55mm für 40mm Ablauf, 1x Bohrung 45mm für 32mm Not-Ablauf, 1x Bohrung 35mm für 25mm Druckleitung

  • Technikbecken 100x50x40 mit 32l Osmoseabteil

  • blaue Klebefolie für die Rückwand

Riffbau
Beim Riffaufbau und der zu verwendenden Steine, scheiden sich wohl die Geister und ich will hier auch gar nicht behaupten, das ein Becken mit ausschließlich totem Gestein das bessere Becken werden wird. Ich wollte einen sehr luftigen Aufbau mit viel Stellfläche für Korallen. Ebenso wollte ich kein Lebendgestein – einmal aus Umweltschutzgründen und ich wollte mir auch keine ungebetenen Gäste mit ins neue Becken einschleppen. Bei der Hausmesse des Kölner Herstellers Royal Exclusiv kamen wir mit Norbert Dammers, dem Inhaber von Atoll Riff Deko ins Gespräch. Er stellte dort auf der Messe sein neues Riffgestein EpoReef vor.

EpoReef wird aus natürlichem Granulat mit Epoxidharz verklebt und dann zu einzelne Elementen geformt. Die Elemente lassen sich beliebig kombinieren und mit Riffmörtel verkleben. Da die Steine nur wenig Eigengewicht haben, kam ich mit 17 kg Steinen aus. Wenn man sich die Steine direkt bei ihm im Laden zusammenstellt, sollte man von dem fertigen Aufbau einfach ein Video oder ein paar Bilder machen, dann bekommt man den Aufbau zuhause ebenfalls 1-zu-1 wieder hin. Als Sand habe ich den weissen ATI Fiji Sand verwendet. Die EpoReef Steine wurden anschließend direkt auf den Sand gesetzt.

Technik und Beleuchtung
Bei der unten aufgelisteten Technik würde ich bis auf die beiden Tunzepumpe genau wieder das selbe kaufen. Warum auch immer, sind die Anschlusskabel, die direkt an dem Pumpenkopf hängen, NICHT steckbar. Das heisst, dass man beim Saubermachen, den kompletten Controller mit ausbauen muss. Mir ein Rätsel, wie man so etwas entwickeln kann. Die Pumpen an sich sind schon gut und auch leise. Die Rückförderpumpe ist super leise. Genau das was ich haben wollte. Für eher SPS-lastige Becken ist die Lampe zu schwach. In unserem Mischbecken aber aktuell noch ausreichend. Der Abschäumer ist mega. Lediglich beim Einfahren des Beckens wäre er ständig “übergekocht”, wenn ich den Ansauger nicht direkt vor eine Seitenscheibe des Technikbeckens gestellt hätte. Mit der Zeit konnte man ihn immer ein bisschen mehr von der Scheibe wegstellen. 

Materialliste Technik:

  • Abschäumer: Nyos Quantum 160

  • Rückförderpumpe: Sicce Syncra SDC 7.0

  • Ozongerät: Sanders Certizon C50 (24h Dauerbetrieb – ca 5mg/h)

  • 2x Tunze Strömungspumpen Turbelle nano stream 6065

  • Beleuchtung: Arcadia S6-120 (352W – Länge 1160 mm)

  • ATI Dosierpumpe DP-6

  • Tunze Osmolator

  • Aqua Medic T controller twin + Titan Heizstab

  • Osmoflow Topflow 300

Befüllung des Beckens
Nachdem die komplette Verrohung dank eines befreundeten Meerwasseraquarianers unfassbar fluffig vonstatten ging (Jürgen noch mal vielen Dank für Deine Hilfe !), konnte die Technik installiert werden. Abschließend stand dann lediglich die Befüllung der kompletten Anlage auf der Liste. Die Osmose-Anlage, habe ich dazu einfach auf einem kleinen Tisch direkt neben das Becken aufgebaut. Der Schlauch für das Osmosewasser ins Becken gehangen und den Abwasserschlauch in den Ausguss, der sich glücklicherweise direkt im Nebenraum befindet. Die Osmoflow Topflow 300 macht ca. 1l pro Minute bei einem Verhältnis von 1:1. Am nächsten Tag war dann Technikbecken und auch das Hauptbecken entsprechend gefüllt und konnte auf Temperatur gebracht werden. Das Salz habe ich unten ins Technikbecken gegeben. Nachdem das Salz gelöst und der Salzgehalt bei 35g pro Liter (bei 25°C) eingestellt war, konnte es endlich losgehen.

Einfahrphase
Um eine entsprechende Bakterienfauna ist frische Becken zubekommen, habe ich die Bakterienlösung Zeobak von https://korallen-zucht.de gewählt. Nach 10 Tagen sind dann die ersten Korallen von dem alten 150l Becken ins Große umgezogen. Dann kamen verschiedene Algenphasen auf dem Kies und dem epoReef Gestein, die aber relativ harmlos waren. Die gingen so schnell weg, wie sie gekommen sind. Das nervigste waren drei grosse Algenblüten, wo man fast nicht mehr durchs Becken schauen konnte. Da so natl. auch viel Licht geschluckt wurde, zickten die ersten Korallen rum. Kurz um, das Becken hatte nun mich unter Kontrolle und nicht ich das Becken. Erst durch die Verwendung des Ozongerätes bekam ich die auftretenden Blüten in Griff und von dort an, war das Wasser glasklar und es ging erstmals bergauf.

Bilderstrecke bis ca. 2 Wochen nach Start:
Bilderstrecke bis ca. 6 Wochen nach Start:
Bilderstrecke bis ca. 10 Monaten nach Start: