Weiter geht’s in Richtung Norden. Nach gut 200 km erreichen wir das Mesotaurus Camp 40 km östlich von Keetmanshoop. Wir haben die Wahl: drei Kilometer weiter ins Bush-Camp oder einen kleinen Camp-Site direkt hinter der Rezeption. Wir entscheiden uns für den Bush.

Es geht quer über die Schaafsweide und durch Flussbetten. Leider interpretieren wir das Hinweisschild – Bush-Camp mit einem Pfeil 4×4 als unseren Weg und folgen den Hinweis mitten in die Pampa. Wunderschöne Landschaft, aber der Weg ist kaum zu fahren. Erst Recht nicht weil wir den Wagen in ein paar Tagen ohne Probleme zurückgeben wollen. Der Fahrer weigert die Weiterfahrt und wir kehren um in Richtung Rezeptions-Camp-Site. Doch als wir erneut am besagten Schild vorbeifahren, sehen wir plötzlich auch ein Wasser-Reservoir und Feuerstellen. Wir sind am Camp vorbeigefahren und wie wir im Trummi-Reiseführer lesen den 4×4 Trail gefahren. Da der Weg bis hierher gut zu fahren war, bleiben wir im Bush. Zwischen Köcherbäumen und Webervogel-Kolonien. Gegen 15:30 Uhr fahren wir erneut zur Rezeption, von wo aus Giel (der Farmbesitzer) eine kleine Infotour zu den Fossilien startet. Diesmal sind wir die einzigen Mitglieder der Führung. Giel zeigt uns das Grab eines deutschen Soldaten, der vor langer Zeit hier bei einem Nama-Aufstand erschossen wurde. Wesentlich interessanter finden wir dann die Fossilien, die wohl auf dem ganzen Farmgelände verstreut zu finden sind. Der Mesosaurus sieht aus wie ein kleines, ca. 30 cm langes Krokodil. Seit der Sohn des Farmers vor ca. 30 Jahren das erste Steinchen mit Mesosaurus-Spuren fand, finden sie ständig Neue, ohne jedoch gross danach zu suchen.

Aus Angst etwas kaputt zu machen, wollen sie dies lieber Profis überlassen. Das eine oder andere ausländische Institut hat auch schon Interesse an “Ausgrabungs-Beihilfe” angemeldet. Zum Schluss der Führung bekommen wir noch ein Liedchen auf den klingenden Felsen dargeboten. Einige der skurilen Steinbauten sind nämlich hohl und klingen beim Beklopfen in verschiedenen Tönen und endlich erfahren wir auch, was es mit den Steinbauten auf sich hat. Vor Millionen Jahren befand sich in dieser Gegend ein riesen grosses Lava-Feld. Beim Erkalten der Lava blieben riessige “Blubba-Blasen” zurück. Diese Steinblasen zersprangen in laufe der Zeit. Wir lernen noch das Köcherbäume bis zu 300 Jahren alt werden und erst nach 20-30 Jahren blühen. Auch ist der Köcherbaum eigentlich kein Baum, sondern eine Aloe. hmhmmm! Wir machen noch ein paar Bilder in der untergehenden Sonne.

Anschliessend  fahren wir zurück zum Bush Camp, wo Curry-Reste und Spagetti einen schönen Tag perfekt abrunden.