Als wir gegen 6:15 Uhr aufstehen, geht die Sonne am wolkenlosen Himmel auf. Wir richten uns den Frühstückstisch, verrichten später unseren allmorgendlichen Spül und stehen gegen 8 Uhr am Eingangstor zum Vinkerklip … welches sich aber leider erst um 9 Uhr öffnet. Schade dann eben nur ein Foto vom Autodach aus.

Wir fahren ca. drei Stunden bis zum versteinerten Wald. Die über 300 Millionen alten Baumstämme sind ziemlich beeindruckend. Man würde schwören es sei Holz bis man den kalten Stein berührt. Anfassen ist erlaubt, Steine mitnehmen wird mit bis zu einem Jahr Gefängnis oder/und 5000N$ Strafe geahndet.

Lassen wir also lieber – eine Knolle haben wir ja leider schon. Vom versteinerten Wald geht zu unserem nächsten Camp – Aba Huab. Ein Plätzchen ist schnell gefunden und wir fahren erstmal weiter zu den nahegelegenen Organ Pipes. Die kleine Schlucht ist voller 100 Millionen Jahre alten Basaltsäulen. Die tatsächlich wie Orgelpfeifen aussehen. Verrückt was die Natur
so baut.

Wir sind ein wenig unentschlossen, ob wir den Besuch der Weltkulturerbe Stätte Twyvelfontain auf den späteren Nachmittag verschieben sollen. Zur Mittagszeit in praller Sonne durchs Gebirge zu wandern, um Steinmalereien zu bestaunen, scheint uns ein eher zweifelhaftes Vergnügen zu sein. Zunächst fahren wir zur Nachbar-Lodge unseres Camps um eine Reservierung für die kommenden Tage telefonisch abzuklären. Die Dame am Empfang meint wir sollten die Wanderung jetzt machen, denn später sei es genauso heiss. Vermutlich hat sie recht, aber ihr erscheinen die 35 C im Schatten auch sicherlich recht kühl. Mit Sonnenhut und Wasserflasche machen wir uns auf den Weg. Wir sind nicht die einzigen Touris, die in der Hitze wandern wollen und nicht die Ältesten, also werden wir es wohl schaffen 😉 Allein gucken ist aber nicht – ein Guide führt uns. Sie zeigt uns die geritzten Kunstwerke der alten San. Die Zeichnungen sind 100 – 6.000 Jahre alt. Dargestellt sind Tiere und Wasserlöcher. Vermutlich haben die alten Jäger sie als Landkarten benutzt.

Genau weiss es aber keiner. Die heut noch lebenden San, können leider nichts darüber berichten. Sie haben sich – von anderen Völkergruppen vertrieben – soweit von ihrer ursprünglichen Kultur entfernt, dass sie die Zeichnungen für von Göttern
hergestellte Kunst halten.

Neben diesen interessanten Hinweisen zu den Bildern erfahren wir auch, dass es in dem Gebiet seit 2008 quasi nicht mehr geregnet hat. 2009 gabs gar keinen Regen – in diesem Jahr gerade mal vier mal. Dafür ist es hier erstaunlich grün. Die Bäume und Pflanzen haben sich gut angepasst. Die Wanderung ist nicht so anstrengend wie vermutet und dauert auch nur eine knappe Stunde. Wir haben also viel Zeit um uns im Schatten eines rießen Baumes am Camp auszuruhen. Um uns flattern viele
Vögel und das Lieschen bekommt endlich ihr Toku-Bild. Wenn dieser sich auch nicht am Baum, sondern nur auf einer Mülltonne ablichten lassen will.