Vom widrigen Wetter lassen wir uns von unserem Plan den Grinnel Glacier Trail zu bezwingen nicht abhalten. Die Nacht über hat es in den Höhenlagen tatsächlich geschneit – uns egal. Bei gefühlten 6°C gehts im Sommer-Bötzchen (ne – nicht wirklich,  aber ein paar Amerikaner rennen wirklich in kurzer Hose rum) aufs Boot. Dieses kürzt uns den Walk um ca. 5 km ab.

Bleiben noch 10 km Fussmarsch ins hochalpine Gelände. Am Anfang nieselt es nur leicht und wir zwitschern zwecks Bärenabschreckung das ein oder andere Lied.

Der Weg wird mit jedem Meter steiler, so hatten wir uns das nicht vorgestellt 😉 Die Wolken werden dichter, der Regen nimmt zu und wir marschieren eisern weiter der Sonne entgegen – jedenfalls vermuten wir sie über uns. Da wir den Gletscher inzwischen schon sehr gut sehen können, aber unsere Beine kaum noch spüren (gefühlte -3°C) beschliessen wir den geordneten Rückzug anzutreten.

Wir sind schon fast am Boot angelangt, als uns selbiges vor der Nase wegfährt. Was soll’s – laufen wir halt die fünf Kilometer um den See zurück. Uns bleibt auch nichts anderes übrig,  denn das nächste Boot fährt erst in zwei Stunden wieder – wir sind zippel zappel nass und der Wind pfeift. Am Ende erreichen wir den sicheren Hafen des Super Duty und schmeissen erstmal die Gas-Heizung an, um grösseren Erfrierungen vorzubeugen. Ein paar Sandwichs später sitzen wir wieder im Führerhaus und die Strasse hat uns wieder. Es gilt Kilometer zu schrubben – wir schaffen noch gut 200 Kilometer und sind froh wieder kanadischen Boden unter den Reifen zu haben.