Am nächsten Morgen holen wir unseren kleinen Mietwagen ab.

Dank japanischer Navi finden wir schnell den Weg aus der Stadt und fahren in Richtung Mt. Aso. Der Nationalpark liegt etwa 65 km ausserhalb von Kumamoto und nach einer knappen Stunde sind wir zum ersten mal in der Natur. Häuser sieht man hier kaum noch, nur noch ein paar Bauernhöfe zwischen den Reisfeldern. Und zum ersten mal Kühe in den grünen Hügeln. Nach dem ganzen “Terror” der letzten Tage – pure Erholung. Wir fahren zuerst zum Mt. Nakadake, einem gewaltigen Vulkankrater. Am Asosanjo Aussichtspunkt kann man in den 130 m tiefen Krater schauen, der einen Durchmesser von 600 m hat. Zwischen den aufsteigenden Dampfwolken können wir immer wieder kurze Blicke auf den unnatürlich grünen Kratersee werfen, bevor dieser wieder im Nebel verschwindet.

Plötzlich gehen überall rote Lämpchen an, ein warnendes Piepen ist zu hören und der Kraterwachposten bittet uns, den Aussichtspunkt umgehend zu räumen. Machen wir gern, denn plötzlich stinkt es auch wie hulle nach faulen Eiern. Evakuierung – der Vulkan bricht aus und wir stehen mitten drauf. Unser Reiseführer weisst, wie so viele Schilder am Berg, auf die Gefährlichkeit der Gase hin und so machen wir uns schleunigst aus dem Staub.
Direkt neben dem Krater stehen überall bombensichere Unterstände, die wir aber zum Glück nicht aufsuchen müssen. Nur Schwefelalarm – keine rote Lava und ich hatte mich schon auf so tolle Bilder gefreut ;-))

Anschliessend cruisen wir weiter durch den Park, halten hier und dort mal an und schöpfen uns Wasser aus der Shirakawa Suigen Quelle. 60 Tonnen Grundwasser drücken sich hier pro Minute aus der Erde. Der kleine See der dabei entsteht ist glasklar und sehr idyllisch.

Nach einem weiterem Stop bei den weniger bemerkenswerten Koga- Wasserfällen kümmern wir uns erst mal um eine Übernachtungsmöglichkeit. Das erweist sich ziemlich schnell als schwieriges Unterfangen. Spätestens nach der dritten Absage verlässt uns so langsam der Mut. Alles ausgebucht. Als letze Rettung dient uns schliesslich die Touristen Information am Aso- Bahnhof. Die beiden Damen am Grill (aäh Tresen natürlich …) finden ein Hotel für uns…für den 2-3fachen Preis unser sonst üblichen Übernachtungspauschale. Aber was sollen wir machen? Und so finden wir uns in einem riesigen Ost-Block Hotel wieder.


Von innen macht es zum Glück schon einen besseren Eindruck als von aussen. Als uns unser Hotelfuzzi unser Zimmer aufschliesst verschlägt es uns ein bisschen die Sprache. Ein Riesensaal mit Balkon, Minibar, Bad, WC, Klimaanlage und Fernseher.

Es ist Sonntag und wir haben einen Fernseher…Tatort fällt leider trotzdem aus:) Dafür gibts noch ein ausgiebiges Bad im Hotel Thermalbad mit Sauna und Aussenpool. Ist schliesslich alles teuer bezahlt! Danach legen wir uns in unsere Wahnsinnsluxusbetten und träumen vom Frühstück im japanischen Stil, das in der Buchung ebenfalls enthalten ist.