Die erste Nacht im neuen Bett bringt einen weiteren entscheidenden Vorteil unserer neuen Unterkunft zu Tage. Die Schlafmatte ist mit ca. 7cm etwa doppelt so dick, wie die im Tokyo Ryokan.

Dafür haben wir hier kein Fenster..also, wir haben schon eins. Es geht aber nicht auf.. Wir brechen wieder früh auf. Unser erstes Bestreben ist es, einen Geldautomaten zu finden, der unsere Karten akzeptiert. Sind nämlich fast blank und haben gestern Abend an ca. 5 Automaten erfolglos versucht Kohle zu zapfen. Glücklicherweise ist in der Hauptpost am Bahnhof schnell ein williger ATM gefunden. Puh, wieder flüssig! Als nächstes müssen wir uns leider schon wieder um einen Schirm bemühen. Unseren 250 Yen Schirm haben wir in Tokyo gelassen. Wer rechnet schon damit, das man den im Urlaub mehrmals braucht? Egal, denn 400Yen für zwei Neue machen uns nicht arm.

Bei dem Wetter wollen wir aber nicht die Highlights von Kyoto besichtigen. Wir begeben uns als erstes auf die Suche nach der Potoncho-Gasse und rennen uns fast die Hacke ab, bis wir die Strasse mit den alten Holzhäusern endlich finden. Von der vielen Lauferei sehr hungrig beschliessen wir in einem kleinen Restaurant, an dem man sich das Essen am Automaten ordert, halt zu machen. Zum Glück landen wir beide mit unserer Wahl einen Haupttreffer – das Essen schmeckt vorzüglich.

Danach schlendern wir Richtung Gion-Bezirk. Da wir schonmal am Kennin-ji Tempel vorbeilaufen und er von aussen wirklich sehenswert ist, beschliessen wir ihn uns anzuschauen. Kurz hinter dem Eingang laufen einige Geishas in vollem Kostüm umher.

Zum Glück sind die Ladies nicht Kamerascheu und wir können ein paar schöne Fotos schiessen. Der Tempel ist der älteste Zen-Tempel von Kyoto und wurde im Jahr 1202 erbaut – der Wahnsinn. In dem Tempel gibt es ein paar schlichte Räume, auf denen wir uns auf Tatami-Matten hinsetzen und auf die unglaublich schönen Zen-Gärten blicken können.

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Nach der ganzen Rennerei in der Stadt ist die Ruhe im Tempel sehr entspannend. Die beiden Drachenbilder an der Decke der Dharma Halle sind der Oberkracher und sogar bei ISO 1600 schiesst die Kamera noch ein paar schöne Bilder aus der Hand ;-))

Nach dem Tempelbesuch schlendern wir noch eine Weile durch die Strassen. An einer kleinen Futterbude stellen wir unseren Mut noch einmal zur Probe. Katrin stellt sich unter den angebotenen Kugeln etwas ähnliches wie die holländischen Poffertjes vor und ich hoffe, dass es kleine Fleischklopse sind. Leider liegen wir beide ziemlich daneben. Es sind kleine nach Klostein schmeckende Fiessklopse. In den Klopsen sind Mini-Kraken versteckt. (Kommentar Katerliese: Kleine, lila Ärmchen mit Saugnüpseln dran!) Kurz um – geht gar nicht. Aber wir werden den Mut nicht aufgeben und experimentierfreudig bleiben.

Nach diesem Erlebnis ist besagte Freude aber zunächst einmal gedämpft. Wir beschliessen selbst zu kochen. Und was isst man, fern der Heimat? Natürlich Golden Curry von S&B. Was sonst? Ist auch schnell gefunden.

Das Fleisch, das im Supermarkt um die Ecke angeboten wird, wirkt aber etwas suspekt. Wir bauen uns ein Veggi – Curry aus Kartoffeln und Sojakeimen, dazu gibts Fertigreis aus der Mikrowelle. Vorzüüüüglich!