Da es die ganze Nacht über geschifft hat wie aus Eimern machen wir uns mit unserem Regenschirm (den anderen hat es schon zerrissen – wer billig kauft, kauft zweimal ;-)) auf dem Weg zur U-Bahn. Dort haben wir mal versucht den Metro-Wahnsinn in ein paar Bildern festzuhalten. Wir werden  wieder ins Abteil gepresst und fahren erneut zur Botschaft. Dort bekommen wir unseren japanischen Fuehrerschein ausgehändigt. Leider kann man nicht allzu viel davon verstehen – nur nipponesische Zeichen. Da es leider immer stärker regnet, beschliessen wir in ein kleines Cafe zu gehen. Wir sind trotz Schirm und Regenjacke schon zippel-zappel-nass. Das Lieschen trinkt einen bzw. droelf Cafes und ich einen lecker japanischen Kakao. (Kommentar Katerliese: Und droelf O-saefte). Als wir wieder trocken sind, hat es auch aufgehört zu regnen und wir schöpfen Hoffnung, vielleicht doch noch trockenen Fusses etwas unternehmen zu können. Wir fahren nach Yanaka um dort einen traditionellen Friedhof zu besichtigen. Als wir dort ankommen, geht dieser fast unter. Es dauert keine 5 Minuten und wir sind so nass wie vor der Frühstückspause. Komischerweise wird man nämlich in Japan immer von unten nass..klingt komisch, is’ aber so! Nach der kleinen Friedhofstour schwimmen wir wieder Richtung U-Bahn – da ist es wenigstens trocken. Mit der Metro erkunden wir weiter die Tokyoer Unterwelt .

Wir fahren zu einem der groessten Kaufhäuser Japans – der trockene Alternativplan. Das Ding heisst Tabu und man bekommt auf 16 Etagen von AEG bis Messer von Zwilling fast alles. Auf Sage und Schreibe 6 Etagen sind diverse Restaurants unter gebracht. Fuer unser Reisebudget aber ein bisschen zu teuer. Wir entscheiden uns fuer ein paar Sandwichs und leckere Reishappen in den U-Bahn Katakomben. Nach ca. 400 km mit der U-Bahn und nicht minder vielen Kilometern per Fuss ist es Zeit für den Rückzug und eine kleinen Siesta.

Nach einem kleinen Mittagsschläfchen ist es plötzlich schon wieder dunkel draussen. Dank einem Geheimtipp unserer Herbergsmutter, muessen wir heute nicht lange etwas essbares suchen, sondern begeben uns sofort zu einem Restaurant um die Ecke. In kleinen, kniehohen Tischen auf Tatami-matten sind Mini-grills eingelassen. Ohne Schuhe hocken wir an unserem Tisch und studieren die Karte, glücklicherweise in englischer Übersetzung vorliegt. Bestellen ist also nicht das Problem. Als wir dann aber die Schale mit den rohen Zutaten an den Tisch bekommen, ist es die Zubereitung sehr wohl. Was tun?

Zum Glück erklärt uns die Bedienung wie man ein japanisches Omelette brät. Unser zweiter Gang besteht aus Nudeln, Gemüse und Fleisch-Häppchen. Dieser zweite Gang ist ein kulinarischer Höhepunkt, während das Omelette dezent nach Klostein schmeckt.

Um der Frage vorzubeugen: Wir wissen nicht wie Klostein schmeckt, aber wir vermuten das eine Ähnlichkeit besteht. Rund um glücklich und – zum ersten Mal an diesem Tag – trockenen Fusses  gehen wir zurück zum Ryokan.